In einem ersten Bauabschnitt wurde im Oktober 2003 das Kultur- und Geschäftshaus fertig gestellt. Es wurde – seiner Funktion entsprechend – mit maximaler Präsenz parallel zur Durchfahrtsstraße positioniert. Das neue Feuerwehr- und Bergrettungshaus bildete den zweiten

Bauabschnitt und wurde südlich – sozusagen in „zweiter Reihe“ – angeordnet.

Der neu entstandene Platz zwischen den beiden Gebäuden und dem bestehenden Gemeindehaus bildet einen zentralen aber geschützten Außenraum der außer als Parkfläche auch zur Veranstaltung von Feuerwehrfesten, Märkten etc. genutzt werden kann.

Feuerwehr- und Bergrettungshaus

Das Gebäude fügt sich trotz seines großen Bedarfs an Erdgeschossfläche in die vorhandene Bebauungsstruktur ein. Das Flachdach hält es nieder und seine Verdrehung um 90° zum Kultur- und Geschäftshaus lässt den Blick von der Straße in die südlich gelegenen Grünflächen offen. Im südlichen Bereich des Feuerwehrhauses befindet sich die Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen der Feuerwehr und einem Stellplatz der Bergrettung sowie den zugeordneten Nebenräumen. Die Mannschafts- und Kommandobereiche und der Schulungsraum liegen im nördlichen Gebäudeteil. Eine „Split Level Situation“ ermöglicht den Zugang direkt auf Straßenniveau sowie eine sehr wirtschaftliche Bauweise einer geräumigen Teilunterkellerung unter Einbeziehung der topographischen Verhältnisse.


Materialisierung

Das Gebäude sollte als reiner Holzbau errichtet werden. Aufgrund brandschutztechnischer Vorschriften und funktioneller Anforderungen ergaben sich jedoch Reibungspunkte die eine reine Holzkonstruktion nur unter großen formalen und materiellen Einbusen ermöglicht hätten. Im Sinne einer ganzheitlichen und konsequenten Planung wurde deshalb der Garagenbereich des Hauses als „Betonbox“ in das Gebäude geschoben. Der sägerauhe Rhombusschirm aus ortseigenem Fichtenholz bekleidet das ganze Gebäude. Der Mannschaftsbereich der Feuerwehr und Bergrettung wurde – analog zum gegenüber gelegenen Kultur- und Geschäftshaus – komplett in Holz errichtet und ausgebaut.


Ökologie

Das Feuerwehr- und Bergrettungshaus wurde sehr kompakt ausgeführt. Durch die gemeinsame Nutzung der beiden Institutionen ergaben sich Synergien die bei geringerem Raumbedarf für beide Nutzer einen höheren Komfort bieten. Derzeit ist es noch vom bestehenden Gemeindehaus mit beheizt. Nach Fertigstellung des geplanten Biomassekraftwerks Schoppernau wird es an die neue Fernwärmeleitung angeschlossen werden. Das verwendete Bauholz (Konstruktion und Fassade Fichte, Innenausbau Weißtanne) wurde ausschließlich aus heimischem Bestand bezogen ein großer Teil davon sogar aus dem Schoppernauer Gemeindewald. Die regionalen Ressourcen wurden somit optimal genutzt und die heimische Holzwirtschaft gefördert.


FOTOSTRECKE

  • Feuerwehr_Schoppernau
  • Feuerwehr_Schoppernau1
  • Feuerwehr_Schoppernau2
  • Feuerwehr_Schoppernau3


Bauherr:
Gemeinde Schoppernau
Architekt: HEIN architekten, Bregenz
Bauleitung / Geschäftliche Oberleitung: Wilhelm Hager, Schoppernau
Fotos: Robert Fessler, Lauterach